Welche Stähle lassen sich verarbeiten?

Problemlos lassen sich die Stähle 316L, 1.2709 und M789 verarbeiten. 316L ist aber für den Werkzeugbau ungeeignet, war jedoch das erste Material, womit man anfing.
1.2709 und M789 sind vorhandene Stähle, die durch den sehr geringen Kohlenstoff-Anteil sich gut verarbeiten lassen. Sie haben aber den Nachteil, dass sie eine recht geringe Wärmeleitfähigkeit haben. Da, wo man also mit dem Wasser nicht gut reinkommen kann, wird man die Wärme nur über die Wärmeleitfähigkeit ableiten, was auch zu einem Nachteil werden kann.
Jetzt könnte man auch vorhandene bekannte Stähle verdüsen und dann die Einsätze daraus bauen. Die haben aber für den SLM-Prozess den Nachteil, dass sie zu viel Kohlenstoff drin haben. Ich brauche also zwingend eine Anlage mit einer beheizen Bauplattform, damit sich keine Risse einstellen beim Bau einstellen und den Einsatz währenddessen zerstören. Wie und warum, erklären wir in unserer Schulung. Ist für diesen Beitrag zu lang.
Sehen wir das als Lösung an? Nein! Weil sich Einsätze damit nicht so gut bauen lassen, wie mit 1.2709 oder M789. Wir kennen die jeweiligen Materialien auf dem Markt und Florian Hengsbach hat die Materialien auch untersucht anhand von gebauten Bauteilen. Anhand der Ergebnisse wurde eine Entscheidung getroffen. Es braucht ein Material, was eigens für den SLM-Prozess entwickelt wurde.
Die erste kleine Charge des neuen Materials namens SuperDie hat auch die Ergebnisse geliefert, wie berechnet. Nutzbar auf jeder Anlage und lässt sich genauso gut verarbeiten, wie der 1.2709. Aber mit einer wesentlich höheren Wärmeleitfähigkeit. Wir reden da über 35W/mK, was mit Abstand die höchste Wärmeleitfähigkeit für die Stähle darstellt, die mittels SLM verarbeitet werden können.
Moment! Wie berechnet?
Richtig gelesen. Florian hat die Menge der jeweiligen Legierungselemente im Vorfeld berechnet, wodurch sehr viel Entwicklungsarbeit in der Praxis obsolet wurde. Es gab ein paar kleine Schleifen. Bleibt es bei diesem einem berechneten Material? Dazu nächste Woche mehr.
Bildquelle: IFE Aufbereitungstechnik GmbH