Juri Müller
12.06.2025

Ab wann lohnt sich konturnahe Temperierung

Wann lohnt sich eine konturnahe Temperierung und wann nicht?

Ist immer eine schwere Frage, die sich selten pauschal beantworten lässt. 
 
Was aber möglich ist, ist eine Tendenz zu ermitteln, wo sich eine konturnahe Temperierung bezüglich der Zykluszeit lohnt. Welche Geometrien erhöhen die Zykluszeit und welche nicht? Da gibt so einige Fälle, wo das nicht so klar ist. 
 
Deswegen erläutern wir auch, wie mittels Simulationen sich diese Frage beantworten lässt. Dabei unterscheiden wir zwischen Spritzguss und Druckguss. Die Physik dahinter ist die gleiche, aber die Materialien sind andere. 
 
Beim Spritzguss ist das Ziel die Wärme genauso schnell abzuführen, wie der Kunststoff die Wärme in das Werkzeug gibt. Wird eine sauber konstruierte konturnahe Temperierung genutzt, ist die Wärmeleitfähigkeit des Stahls so gut wie egal. Relevant wird sie nur dann, wenn die Abstände groß ist. Aber das ist dann keine sauber konstruierte konturnahe Temperierung. 
 
Beim Druckguss sieht es anders. Dort ist die Wärmeleitfähigkeit des Stahls wichtig. Auch braucht es eine sauber konstruierte konturnahe Temperierung, um die Wärme abzuführen. So werden dann scheinbar unkritische Bereiche kritisch. Im Gegensatz zum Spritzguss ist die Kavitation im Druckguss keine Ausnahmeerscheinung, sondern die Regel bei unsauber konstruierten Temperierungen. Vorzeitige Schäden sind vorprogrammiert, die sich vermeiden lassen. 
 
Die Frage ist relevant für neue Werkzeuge, aber auch alte Werkzeuge. 
Neue Werkzeuge lassen sich so schneller hinsichtlich der Betriebskosten auslegen und alte Werkzeuge sind schnell optimierbar.